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World-Tour 2017 – Ukraine

Tag 6 – Mittwoch, 23.08.2017 – Von Krakau nach Lviv (Lemberg, Ukraine), km 1233

Nach zwei Tagen ohne Motorrad Fahren heißt es heute wieder die Zelte hier in Krakau abbrechen und weiter fahren Richtung Osten. Tagesendziel soll die Stadt Lemberg (Lviv) in der Ukraine sein. Stadtauswärts von Krakau fahre ich noch am historischen Salzbergwerk in Wieliczka vorbai und überlege einen kurzen Stopp mit ner Besichtigung. Aber eine Führung dauert ca. 3 Stunden und in deutscher Sprache noch ne Wartezeit bis genügend Touris zusammen gekommen sind. Polnisch wäre sofort möglich. Also beschließe ich das Salzbergwerk für nen evtl. späteren Besuch zu verschieben. Man muss ja was offen lassen um wieder zurückzukommen. Bis nach Lemberg sind es etwa 300 km auf der Autobahn. Die kann man ja locker in ein paar Stunden absitzen. Zumal die Autobahn von Kilometer zu Kilometer leerer wird, je näher man an die Grenze zur Ukraine kommt.
Beim letzten Tankstopp in Polen lege ich ne Gedenkminute ein denn die ersten 1000 km habe ich unfallfrei hinter mich gebracht. An der Grenz ist auch nicht wirklich viel los und nach ner halben Stunde habe ich die Formalitäten auch schon hinter mich gebracht. Ich manövriere die Bayerin nach dem Zoll durch die aufgestellten Pylonen und stehe kurz darauf vor einem eisernen, geschlossenen Tor. Da kommt ein junger, gut gebauter ukrainischer Grenzer auf mich zu und quasselt mich an. Ich verstehe kein Wort. Passport? Nein, meinen Pass will er nicht sehen. Da fällt mir ein daß ich noch so einen komischen Zettel vom Zoll bekommen habe. Den drück ich ihm in die Hand. “Das ist phantastisch” erwidert er in fast ungeborochenem Deutsch! Er öffenet das Tor und lässt mich rein in die Ukraine – geht doch!
Schnell noch die Zlotys und etwas Bargeld umgetauscht in Ukrainische Hrywnja (musste den Namen auch erst googeln). Viertes Land auf der Reise und zweites neues Land nach Polen für mich. Außerdem habe ich jetzt die erste Zeitzone überschritten. Sprich, die Uhr ist eine Stunde vorzustellen. Aber mit Autobahn ist jezt Schluß, die gibt’s nämlich in der Ukraine nicht. Die ca. 80 km von der Grenze bis nach Lemberg gleichen eher ner Bundesstraße. Bis nach Lemberg ging’s ja recht zügig voran, aber in der Stadt hatte das Navi so seine Probleme. Die eingegebenen Koordinaten zum Gar’is Hostel stimmen nicht (genau). Bin drei Mal im Kreis gefahren und hab’s immer noch nicht gefunden. Aber Fragen hilt allemal weiter. Nach fast ner Stunde Irrfahrt in der Stadt hab ich’s dann doch gefunden. Nur eben auf der gegenüberliegenden Seite des Blocks den mir das Navi angegeben hat. Außerdem sind die Straßen der Innenstadt fast sämtlich aus unebenem Kopfsteinpflaster was das Fahren nicht leichter macht.
Positiv zu erwähnen, daß die Preise in der Ukraine nur ca. halb so hoch sind wie in Polen und mein Hostel tip top sauber und super eingerichtet ist. Was kann man mehr erwarten für 6.- Euro die Nacht? Morgen ist hier “Independence Day”, also Unabhängigkeitstag der Ukraine. Bin mal gespannt was mich dort erwartet.

Tag 7 - Donnerstag, 24.08.2017 - Lemberg (km 1589)

Gut und super günstig Frühstücken kann man hier im "Xata". Hat was von nem Kantinenflair, ist jedoch rustikal eingerichtet. Man nimmt sich ein Tablett, lädt es voll bis zum Rand vom Buffet und zahlt 1,80.- Euro an der Kasse - hier ist der Euro noch was wert! Um mal nen guten Überblick über die Stadt zu bekommen sollte man auf den Schloßberg nordöstlich der Innenstadt wandern. Da bin ich heute am Unabhängigkeitstag bei weitem nicht der Einzige. Halb Lemberg ist auf den Füßen. Ne kostenlose Stadtführung gibt's heute leider keine, erst morgen wieder. Aber da bin ich dann schon wieder weg. Egal, man muss nicht jedes Bauwerk und jede Kirche beim Namen kennen. Ist auch so ne schöne und lebhafte Innenstadt. Vor allem heute, weil heute ist Unabhängigkeitstag der Ukraine. Da ist Hund und Katz unterwegs. Die Frauen putzen sich heraus und stolzieren in überhohen Stöckelschuhen auf dem Kopfsteinpflaster - wenn das mal gut geht! Ich setze mich ins Straßencafe und schaue dem bunten Treiben interessiert zu. Aus jedem Haus hängt eine ukrainische Fahne heraus. Die haben wirklich noch Nationalstolz, die Ukrainer. Habe mir deshalb gleich ne kleinere Fahne gekauft und an das Mopend gehängt.
Abends um 20 Uhr als ich beim Feierabendbier am Markplatz sitze erklingt gleich nebenan wohl die Nationalhymne. Es muss sie wohl sein denn alle stehen auf legen die Hand aufs Herz und sichen inbrünstig mit. Also stehe ich auch auf und solidarisiere mich mit den Ukrainern. In der Innenstadt ist die Hölle los. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und feiert.

 

Tag 8 - Freitag, 25.08.2017 - Von Lemberg Richtung Odessa, Bikertreffen (km 1589)

Nach einem Tag Fahrpause steht heute ne Tagesetappe bevor. Bis ganz nach Odessa am Schwarzen Meer werd' ich's wohl nicht schaffen. Denn das sind über 800 km und Google rechnet ne Fahrtzeit von 11 Stunden aus. Also muss ich halbwegs übernachten. Um acht nochmal das gute Frühstück vom Xata einwerfen und um 9 Uhr ist Abfahrt. Am Stadtausgang noch schnell den Tank füllen lassen vom freundlichem Tankwart. Wie in der vergangenen Tagen ist auch heute der Tankwart mein bester Freund. Die ersten 50 Kilometer geht es zügig voran denn die 2 spurige Schnellstraße ist in gutem Zustand. Aber danach wird's mit jedem Kilometer schlechter, die Straße ist in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand. Stellenweise sogar unbefestigt. So sehen also die Highways in der Ukraine aus. 60-80 Sachen ist das höchste der Gefühle. Schneller will ich nicht, habe Angst daß die Aufhängung von meinem Kofferträger reißt. Da werd' ich selbst von LKW's überholt. In den Städten und Ortschaften sieht's eher noch schlechter aus. Dort ist nur Kopfsteinpflaster verlegt. Am Nachmittag sehe ich vor einer Raststädte vier Motorräder stehen und die Biker sitzen im Cafe. Da stelle ich die Bayerin gleich neben  dran und frage die Jungs wo sie herkommen und hingehen. Sie sind auf dem Weg zu einem Bikertreffen, nur ne halbe Stunde von hier. Ob sie mich mitnehmen? Klar doch, ich soll einfach hinterherfahren. Aber bitte nicht zu schnell wegen der schlechten Straßen. Das haben sie wohl überhört, englisch kann nur einer ein wenig. Wir fliegen in einem Affenzahn über den Flickenteppich von Hauptstraße daß mir ganz Bange wird. Wenn das mal gut geht. Ging es natürlich nicht. Aber nicht meinen Kofferträger hat's erwischt sondern der Kunststoffkoffer von der K 1000 von "Lion" (der heißt so weil er einen Löwen auf dem Oberarm tätowiert hat) ist aus der Verankerung gespruchen und das ganze Teil über den Highway geschlittert. Der Koffer lässt sich auch nicht wieder befestigen weil ein Stück abgebrochen ist. Guter Rat ist jetzt teuer. Also springe ich ein und öffen meinen rechten Alukoffer mit dem Ersatzteillager. Einen der beiden Spanngurte schenke ich ihm. Damit lässt sich der Koffer provisorisch befestigen. Kaputt ist er nicht aber total zerkratzt. Macht nix sagt Piotr, sein Vater hat ne Lackiererei.
Ein paar Kilometer weiter halten wir noch an einem Bottleshop an und kaufen natürlich guten ukrainischen Vodka ein - für heute Abend. Zehn Kilometer weiter, nur etwa 3 km abseits des Higways haben wir dann das Ziel erreicht: Eine mittelalterliche, gut erhaltene Burg aus dem 14. Jahrhundert. In deren Innenhof findet das Bikertreffen statt. Einziger Zugang ist ne bepflasterte Steinbrücke. Vor dem großen, hölzernen Tor halten wir kurz an und geben Hupsignal. Ächzend öffnet sich das Tor und wir fahren rein in den großen Innenhof. Die Teilnahmegebühr beträgt 200 UAH (ca. 8 Euro). Zur Begrüßung gibt es natürlich einen Vodka. Daß ich das mitgebrachte Zelt schon nach ner Woche brauche hätte ich auch nicht gedacht. Der Abend wird feucht-fröhlich. Habe wohl noch nie so viel Vodka getrunken. Die Ukrainer haben sehr viel fettes Essen mitgebracht und versorgen mich gut. Der dritte meiner vier Biker heißt Elefant deshalb weil er nen Elefant auf dem Oberarm tätowiert hat. Und der Vierte im Bunde ist "Goose". Der hat den Namen nur auf der Weste stehen. Glücklicherweise hat in einem Nachbarzelt noch Natascha campiert, denn sie ist Englischlehrerin. Das erleichtert mir die Kommunikation. Und ein Zelt weiter die studierte Oksana, die ebenfalls recht gut englisch kann. An die anderen Namen der vielen Leute die ich hier getroffen habe kann ich mich nicht mehr erinnern.

 

Tag 9 - Samstag, 26.08.2017 - Weiter Richtung Odessa (km 2122)

Das fette Essen von gestern Nacht ist wohl "schuld" daran daß es mir trotz des vielen Schnapses relativ gut geht. Beschließe deshalb mein Zelt hier abzubrechen und weiter zu fahren - wenn's am schönsten ist sollte man gehen. Verabschiede mich noch von meinen vier Musketieren und den anderen neuen Freunden hier und sitze um 10 Uhr wieder im Sattel. Die Strßenverhältnisse bleiben aber ne Katastrophe. Es schüttel und rüttelt bis in den Nachmittag die Karre durch. Auf einmal lässt es nen lauten Schlag als ob irgendwas kaputt gegangen ist. Ich lasse die Bayerin auf dem Standstreifen ausrollen und suche nach einem Schaden. Luft ist zum Glück noch drin in den Reifen. Erst bei näherem hinsehen fällt mir auf, daß auf der linken Seite der Plastikhalter für das hintere Schutzblech fehlt. Der liegt noch 50 m hinter mir auf der Straße. Und schon komt ein LKW angedonnert, hat ihn aber nicht erwischt. Die Schrauben mit der er am Rahmen befestigt war haben sich wohl gelöst und dann ist das Teil in das Hinterrad gekommen und abgebrochen. Schraube die andere Hälfte auch noch ab und verstaue die Teile im Moped. Repariert wird andermal, ein Schutzblech bracuht man nur bei schlechtem Wetter. Gegen 15:30 Uhr erreiche ich endlich den Highway Richtung Süden. Das ist die einzige Straße in der Ukraine die den Namen Autobahn verdient hat. Sie verbindet Kiew und Odessa. Die 265 km sind dann auch in 3 Stunden abgefahren. In einem Straßencafe mit WLAN in Odessa suche ich noch schnell ne Bleibe. Habe nämlich noch nichts gebucht und es ist schon spät. Es wird das "Mama" Hostel im Stadtzentrum. Ich fahre hin und habe Glück, die haben grade noch 1 Bett frei - meines! Das Motorrad soll ich nicht auf der schlecht beleuchteten Straße abstellen - zu gefährlich. Aber um die Ecke ist ein bewachter, gut ausgeleuchteter Parkplatz. Der Wärter nimmt 20 UAH für 2 Tage (70 Cent). Schließe die Bayerin mit allen Schlössern ab die ich habe (Lenkrad, Bremsscheibe und die dicke Kette wird an einen alten, herumstehenden Kühlschrank angebunden).
Bis zur Innenstadt ist es nicht weit. Da ist heute viel los wegen des derzeit stattfindenden Sommerfestes.

 

Tag 10 - Sonntag, 27.08.2017 - Odessa

Heute ist der erste, wirkliche Urlaubstag. Denn hier am Schwarzen Meer ist es noch sommerlich heiß. Die Stadt verbreitet ein mediteranes Flair. Schaue mir morgens die Innenstadt an und laufe dann zum Hafen runter. Grade rechtzeiig um noch in den günstigen Vormittagstarif für die Ausflugsfahrten mit dem Speedboot zu kommen. Die einstündige Tour führt die Küste hinunter, vorbei an den Hafenanlagen und den vielen Strandpromenaden und anschließend wieder zurück. Einen der Schwarzmeerstrände besuche ich dann am Nachmittag. Das Wasser erscheint mir mit ca. 20 Grad jedoch recht frisch. Habe eh keine Badesachen dabei, also hänge ich nur die Beine rein. An der Strandbar kann man gutes, ukrainisches Bier für umgerechnet 90 Cent bekommen. Da kann man sich auch mal ein zweites gönnen.

 

Tag 11 - Montag, 28.08.2017 - Von Odessa nach Voznesens'k (km 2359)

Die heutige Etappe beträgt nur etwa 180 km. Ziel ist die Kleinstadt Voznesens'k nordöstlich von Odesssa. Da gibt's nicht wirklich viel zu sehen. Grund für die Fahrt dorthin ist der Besuch meines Bekannten David C. David ist kein Ukrainer sondern kommt aus Puerto Rico. Habe ihn vor drei Jahren in der Transsibirischen Eisenbahn von Ulan Ude nach Ulan Bator in der Mongolei getroffen. Er ist für 2 Jahre in der Ukraine um hier soziale Projekte durchzuführen die von der US-Regierung unterstützt werden.
Die Fahrt ist nich besonders spektakulär. Der zweispurige Highway ist in erstaunlich ordentlichem Zustand. Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h sind möglich. Daß es auf die letzten 20 Kilometer noch regnen muss hätte nicht unbedingt sein müssen. Also anhalten und Kaffeepause. David hat mir die Koordinaten des Büros seiner Organisation aus Google Maps vorher durchgegeben und so ist es kein Problem ihn sofort hier anzutreffen. Ich kann bei ihm zwei Nächte in seinem Apartment verbringen, brauch also nicht auf Hotelsuche zu gehen.
David hilft mir dabei hier einen ortsansässigen Schmied zu finden. Denn es ist an der Zeit, den abgebrochenen Hauptständerhebel wieder zusammenzuschweißen. Ein paar Häuserblocks weiter finden wir dann auch einen. Der macht aus der Sache fast ne Doktorarbeit so genau arbeitet er. Und am Ende will er nur 100.- UAH, also etwa 3,50.- Euro für ne halbe Stunde Arbeit.
Das Wiedersehen feiern wir am Abend in der einzigen Lokation hier die den Namen Restaurant verdient. Auch wenn es hier wie fast überall in der Ukraine das Bier nur aus Plastikbechern gibt. Mit im Bunde ist noch seine Kollegin Hanna aus Eriträa.

 

Tag 12 - Dienstag, 29.08.2017 - Wasch-, Wartungs und Sporttag

David's hat mir angeboten seine Waschmaschine zu benutzen. Da sag ich nicht nein. Denn meine Sachen sind fast alle durchgeschwitzt. Den Vormittag verbringe ich damit das Moped wieder auf Vordermann zu bringen. Kette reinigen und neu schmieren, den verbogenen Halter des hinteren Schutzblechs wieder grade biegen und das teils zerfetzte Schutzblech mit neuen Schrauben wieder befestigen. Außerdem fehlt am Kofferträger ne Schraube und die Sicherung für die Bordsteckdose ist auch hinüber.
Mit der ukrainischen Sprache (ähnlich russisch) ist es bein mir nicht weit her, geschweige denn die kyrillische Schrift zu entziffern. Deshalb muss ich jedesmal Hände und Beine gebrauchen um den Leuten mitzuteilen was ich will. Am einfachsten geht's noch im Supermarkt.
Am Nachmittag bleibt dann sogar noch Zeit etwas Sport zu treiben und ein paar Kilometer zu joggen. Sonst lässt die Kondition doch zu schnell nach. Um 17 Uhr hat David mich eingeladen an einem Englisch-Unterricht für Ukrainer als besonderer Gast teilzunehmen. Die beiden Jungs und Mädchen sollen mich ausquetschen über meine Fahrt nach Asien - und das alles in englisch. Hat jedenfalls Spass gemacht.
Es gibt auch ne Brauerei hier in der Kleinstadt die gutes, dunkles Bier brauen. Nur ne Kneipe dazu haben die nicht. Man geht dort in den Verkaufsraum und kauft das Bier literweise. Es wird dann aus dem Hahn in Plastikflaschen abgefüllt zum mit nach Hause nehmen - mal ne andere Art Bier zu trinken. Geschmeckt hat's trotzdem.

 

Tag 13 - Mittwoch, 30.08.2017 - Von Voznesens'k nach Kiew (km 2761)

Der heutige Fahrttag soll mich in die etwa 400 km nördlich von hier gelegene Hauptstadt Kiew bringen. Denn ab heute ist endgültig klar, daß ich meine geplante Route an der Schwarzmeerküste nach Mariupol und weiter über die Grenze nach Rostow am Don in Russland nicht umsetzen kann. Keiner konnte mir wirklich sagen, ob die Grenze offen ist oder wegen der politischen Krise in der Ostukraine geschlossen. Jemand sagte man könnte im Internet einen Passierschein beantragen um durch diese kritische Zone zu gelangen. Aber die Ausstellung kann bis zu 10 Tage dauern. Soviel Zeit habe ich nicht und auch keine Lust mich in Krisengebieten zu bewegen. Außerdem ein zusätzlicher Umweg von 500 km sollten sie mich nicht durchlassen. Also tritt halt doch den Plan B über Kiew und die Nordukraine in Kraft.
Ich sage tausend Dank an David für seine Gastfreundschaft und verabschiede mich auch noch von seinen Kollegen die mich alle herzlich empfangen haben. Gegen 9:30 Uhr fahre ich los. Die Überlandstraße Richtung Autobahn ist gut ausgebaut und nicht mal sehr holprig sodaß ich gut vorankomme. Die Ukraine ist ein wirklich großes, dünn besiedeltes Land. Die meisten Äcker liegen schon brach. Lediglich Mais und Sonnenblumen so weit das Auge reicht. Nach etwa 150 km biege ich auf die vierspurige Autobahn ein die Odessa mit Kiew verbindet. Den südlichen Teil davon bin ich ja vor vier Tagen schon gefahren. Richtung Norden ist sie nicht immer tadellos. Da muss man schon immer mal die Geschwindigkeit reduzieren um nicht Gefahr zu laufen Gepäck zu verlieren wegen des Flickenteppichs auf dem Asphalt. Gegen 15:30 Uhr stehe ich dann auch schon vor dem "Magic Bus Hostel" in der Innenstadt von Kiew. Die Bayerin bringe ich gleich daneben auf einem bewachten Parkplatz unter. Der Wärter will 40 UAH ("Griwie") für 2 Tage. Ich drücke ihm 100 in die Hand und sage ihm daß er gut auf die Dame  achten soll.
Da bleibt noch Zeit für nen kurzen Stdatrundgang und runter zum Fluß Dnjepr der Kiew in 2 Hälften teilt.

 

Tag 14 - Donnerstag, 31.08.2017 - Kiew

Heute nehme ich mir die Stadt Kiew vor. Fahre mit der U-Bahn zum Heldenplatz "Maidan". Dort wo es 2013/2014 die blutigen Aufstände gab. Ein Denkmal mit Foto's aller zu Tode gekommenen "Freiheitskämpfer" erinnert daran. Wollte eigentlich ne "Free City Walking Tour" machen. Die startet Punkt 11 Uhr hier am Postoffice am Maidan. Aber das Postoffice kann ich nicht finden, geschweige denn den Guide mit der blauen Fahne. Also marschiere ich alleine los. Hab' nen Stadtplan mit allen Sehenswürdigkeiten sowie einen Reiseführer in pdf-Format auf dem Handy. Das sollte reichen. Nen guten Überblick über die Stadt bekommt man vom Glockenturm der Sophienkathedrale, Eintritt 40 "Griwie" (1,30 Euro). Da kann man dirket rüberschauen zum Michaelskloster mit seinen goldenen Kuppeln. Nen weiteren, lohnenden Stadtüberblick hat man von der Andreaskirche. Die kostet nur 10 Griwie Eintritt. Gleich unterhalb davon der Andreassteig der hinunter zum Dnjepr führt. Hier haben Maler, Künstler und Restauratoren ihr Revier und säumen die Straße mit ihren Künsten. Ist man dann unten am Fluss kann man sich in eines der vielen Ufercafe's setzen und sich in der Sonne ahlen. Eine Fußgängerbrücke führt hinüber auf die andere Seite des großen Flusses wo sich tatsächlich ein etwa 500 m langer, weißer Sandstrand befindet. Jedoch kaum besucht. Viel mehr habe ich nicht von der Stadt gesehen. Das muss erstmal reichen.

 

 

 

 

 

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